Stadt Großenhain und SachsenEnergie schließen Breitbandprojekt im Landkreis Meißen ab

Glasfaser für Großenhainer Ortsteile

In einer Reihe stehen sechs Menschen, darunter der Landrat und der Oberbürgermeister. Sie lächeln in die Kamera und drücken jeder auf einen roten Knopf. Im Hintergrund sieht man das Feuerwehrgerätehaus in Skaup.
© SachsenEnergie/Mostertz

Fast genau drei Jahre nach dem Spatenstich feierten heute Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach und Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der SachsenEnergie, am Feuerwehrgerätehaus Skaup den Endspurt des geförderten Breitbandausbaus in den Großenhainer Ortsteilen. Unter den rund 50 geladenen Gästen gratulierten auch Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und der Meißner Landrat Ralf Hänsel zum erfolgreichen Abschluss.

Die Dimensionen dieses gewaltigen Glasfaserausbauprojekts, das mit rund 8,94 Millionen Euro eines der ausgabestärksten Investitionsprojekte der Stadt seit der 3. Sächsischen Landesgartenschau 2002 ist, können sich sehen lassen: In drei Jahren wurden 17 der 19 Großenhainer Ortsteile an das Glasfasernetz angeschlossen. Insgesamt 43 Verteilerschränke wurden errichtet, über 500 Kilometer Glasfaserleitungen im Zuge von rund 100 Kilometern Tiefbauarbeiten inner- und außerorts verlegt. Circa 2.586 Haushalte und circa 377 Unternehmen erhielten auf diese Weise einen kostenlosen Internet-Anschluss bis an die Hauswand. Im Ortsteil Zabeltitz werden, koordiniert mit einer Straßenbaumaßnahme, noch letzte Restarbeiten wie Glasfasermontagen für einige Haushaltsanschlüsse sowie Testbetriebe abgeschlossen. Die letzten Haushalte in Zabeltitz gehen planmäßig Ende November in Betrieb.

Staatssekretärin Ines Fröhlich: „Der heutige Abschluss der Ausbaumaßnahme hier in Großenhain ist ein weiterer Stein auf dem Weg zur Gigabit-Gesellschaft in Sachsen, denn ein flächendeckendes und leistungsfähiges Glasfasernetz muss eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Es ist mittlerweile grundsätzliche Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Mein Dank geht an die Stadt Großenhain und ihre Verantwortlichen, die den Fortschritt im Landkreis Meißen vorangetrieben haben.“

Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender SachsenEnergie sagt dazu: „Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Verlauf des Breitbandprojekts in Großenhain, eines unserer ersten Projekte dieser Art. Eine zukunftssichere Glasfaser-Infrastruktur ist Herzstück unserer Daseinsvorsorge und macht die digitale Transformation erst möglich. Als breit aufgestellter Regionalversorger treiben wir auch den Ausbau der leistungsfähigen, digitalen Infrastruktur in Sachsen weiter voran – als Grundlage für Wirtschaftswachstum und Lebensqualität.“

Und Großenhains Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach betont: „Das vom Bund und Freistaat Sachsen zu 90 Prozent geförderte Digital-Vorhaben ist ein wegweisender Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raumes. Nicht erst die Pandemie hat uns gezeigt, wie unverzichtbar leistungsfähige Internetanschlüsse im Alltag und im Beruf sind. Wir sind sehr froh, dass wir das Projekt gemeinsam mit der SachsenEnergie, trotz Corona, planmäßig und nahezu störungsfrei umsetzen konnten.“

Während im Landkreis Meißen bereits einige Kommunen den FTTC-Ausbau abgeschlossen haben, bei dem Glasfaserkabel bis in Technikgehäuse hinein verlegt und die Hausanschlüsse danach über Kupferleitungen realisiert werden,  ist die Stadt Großenhain die erste Kommune im Landkreis, die den FTTB-Breitbandausbau vollendet. Dabei werden Glasfaserleitungen direkt an die Gebäude herangeführt, was Übertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s erlaubt.

 

Hintergrund Breitbandprojekt Großenhainer Ortsteile

Der Stadtrat der Stadt Großenhain hatte im November 2016 den Grundsatzbeschluss zur Erschließung von Ortsteilen der Stadt Großenhain mit einer NGA-fähigen (glasfaserbasierten) Breitbandinfrastruktur gefasst, nachdem eine Bedarfsanalyse die Unterversorgung der Ortsteile mit Breitbandkapazitäten ergeben hatte. Basierend auf dem Beschluss bereitete die Verwaltung den Breitbandausbau nach dem Modell der Wirtschaftlichkeitslücke vor, bei der die Differenz zwischen den Investitionsausgaben und den prognostizierten Einnahmen gefördert wird und ein privater Betreiber den Bau und Betrieb der NGA-fähigen Breitbandinfrastruktur für sieben Jahre übernimmt. In einem aufwendigen, europaweiten Ausschreibungsverfahren konnte sich 2018 die ENSO Netz GmbH – heute SachsenEnergie – erfolgreich positionieren. Am 22. Oktober 2018 fiel in Bauda mit dem feierlichen Spatenstich der Startschuss.

Auch in den kommenden Jahren plant die Stadt den weiteren digitalen Ausbau. Aktuell gibt es im Stadtgebiet 358 Privatadressen und 76 gewerbliche Adressen, die als unterversorgt gelten. Diese Adressen werden als „weiße Flecken“ bezeichnet, das heißt, es gibt zwar einen Internetanschluss, aber schnelles Internet ist nicht verfügbar und wird in naher Zukunft durch Telekommunikationsunternehmen auch nicht bereitgestellt. Insgesamt sind 434 Adressen, darunter auch der Ortsteil Görzig, in dieser Kategorie erfasst. Gemeinsam mit dem Landkreis Meißen setzt sich die Stadt Großenhain für einen raschen Ausbau des schnellen Internets zugunsten dieser Adressen ein. 2020 stimmte der Stadtrat der Großen Kreisstadt Großenhain deshalb einer Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Meißen und der Wirtschaftsförderung Region Meißen GmbH (WRM) zu, um in einem gemeinsamen Breitbandausbau-Projekt diese „weißen Flecken“ zu beseitigen.

 

Foto: Bei der Abschlussveranstaltung zum Breitbandausbau in den Großenhainer Ortsteilen am 30.09.2021 in Skaup. V.l.n.r.: Daniel Knohr (Regionalleiter Mitteldeutschland ateneKOM GmbH), Ines Fröhlich (Staatssekretärin SMWA), Ralf Hänsel (Landrat Meißen), Dr. Frank Brinkmann (Vorstandsvorsitzender SachsenEnergie), Dr. Sven Mißbach (Oberbürgermeister Großenhain), René Schumann (Ortswehrleiter FFW Skaup).

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