Pflegearbeiten bereiten Gartenschaujubiläum 2022 vor
Im Jahr 2022 jährt sich die Durchführung der 3. Sächsischen Landesgartenschau in Großenhain zum 20. Mal. Im Zusammenhang mit diesem Jubiläum wird vom 24. bis 26. Juni 2022 das II. Sommerfest im Bereich des Gondelteiches und der Festwiese stattfinden. Neben dem Veranstaltungsprogramm am Festwochenende, soll das Jubiläum auch die Landesgartenschau – zumindest in Erinnerung – Revue passieren lassen und die städtebaulichen Folgen, aber auch Weiterentwicklungen seit 2002 verdeutlichen.
„Grundsätzlich wird der gesamte Gartenschaupark intensiv genutzt und hat seine geplante Funktion als grüner Korridor und Verbindung zwischen der Röderaue am Wiesenweg und dem Stadtpark, auch dank eines attraktiven Radweges, voll erfüllt“, erklärt Matthias Schmieder, Geschäftsbereichsleiter Stadtkultur und Ordnung und verweist auch darauf, wie gut sich viele Gehölzflächen entwickelt haben, auch wenn der Tornado 2010 hier nochmals eine Zäsur setzte. Das Schlossareal wird wie selbstverständlich genutzt, das NaturErlebnisBad hat bereits eine Grundsanierung erfahren, der Caravanstellplatz ist häufig voll belegt.
Doch einige geplante Nutzungsangebote der Anlage wurden und werden leider nicht immer so angenommen wie beabsichtigt. Vom Öhringer Garten mit Grillplatz ist aufgrund von wiederholtem Vandalismus nicht mehr viel übrig. Wilde Schmierereien prägen regelmäßig Schilder, die Stahlwände am ehemaligen Blindengarten an der Faunhöhe oder alle Betonelemente der Anlage. Auch beliebte Treffpunkte entwickelten sich über die Jahre in der Anlage zum Problem wie am Senkgarten Textima oder dem Bambushain. Tägliche Müll- bzw. Flaschenberge zeugen von abendlichen Gelagen.
„Neben der Feststellung, dass der Gartenschaupark fest im Besitz bzw. in der Nutzung der Großenhainer etabliert ist, bietet der momentane Pflegezustand des Gartenschauparks jedoch leider nicht nur uneingeschränkten Anlass zur Freude. Das ist auch für die Stadtverwaltung durchaus unbefriedigend“, bilanziert Matthias Schmieder. Obwohl schon zahlreiche aufwendige Sonderpflanzungen des Gartenschaujahres zurückgebaut und ganze Anlagenteile erneuert wurden (zum Beispiel der Spielplatz Faunhöhe), ist die Grünanlage tatsächlich schon in die „Jahre gekommen“. Hauptursachen für den unbefriedigenden Pflegezustand (bei allen Anstrengungen des Bauhofes) sind unter anderem der zunehmende alters- bzw. entwicklungsbedingte Verschleiß von Anlageteilen, Vandalismusschäden in vielen Bereichen etwa durch Graffitis und Zerstörungen, eine anhaltend prekäre Arbeitskräftesituation im gärtnerischen Bereich des Stadtbauhofes sowie fehlende finanzielle Mittel zur regelmäßigen Vergabe von Pflegeleistungen an Dritte.
In Vorbereitung des Sommerfestes 2022 und des 20-jährigen Jubiläums will die Stadtverwaltung daher Kräfte und Mittel – soweit möglich – verstärkt auf den Gartenschaupark lenken und einige bereits „verwilderte“ Ecken wieder auffrischen. Eine lange Auftragsliste hat deshalb zunächst der Stadtbauhof erhalten, auch wenn bereits heute klar ist, dass die Kräfte nicht ausreichen werden, alle Mängel zu beheben, geschweige denn einen Pflegestandart der Gartenschau zu ermöglichen. Neben dem Bauhof werden auch Firmen eingebunden, um den teilweisen Verfall zu stoppen. Ziel ist es, die grundsätzliche Gestaltung des Gartenschauparks zu erhalten, aber überall dort, wo sich durch die Struktur und Nutzung über die Jahre Probleme für die Pflege eingestellt haben, die Anlage teilweise auch leicht umzugestalten.
So werden beispielweise die Klinkerbänke am Nixplatz, welche bereits stark verwittert sind, neu verfugt. Der Nixbrunnen, welcher bereits 2003 außer Betrieb genommen wurde, wird zur Bodenplastik umgestaltet, so dass die Platzfläche besser gesäubert werden kann. Der ehemalige Schlitzgarten im Tal der Gräser wird entfernt und dafür eine Blühwiese angelegt. Eine nicht mehr benötigte Mauer im Tal der Gräser wird zurückgebaut, verbleibende Bruchsteinmauern, an denen bereits „Mauerspechte“ arbeiten, neu verfugt. Im gesamten Gelände sollen Pflanzungen erneuert werden, so etwa im sogenannten Senkgarten im Textimabereich. Die dort angelegte Staudenpflanzung ist bereits so stark verwuchert und mit Quecke durchsetzt, dass ein vollständiger Bodenaustausch und eine Neupflanzung erforderlich sind. Gemeinsam mit dem Jugendkoordinator Raimo Siegert sollen Jugendliche an einigen Stellen mithelfen, wilde Graffitis zurückzudrängen oder am Jugendspielbereich beispielweise die Kletterwand wieder mit fehlenden Griffen oder auch einem neuen Unterstand zu versehen.
Die Arbeiten im Gartenschaupark beginnen im August 2021 und werden etappenweise bis voraussichtlich Mitte 2022 andauern. Während der Bauarbeiten ist in einigen Bereichen der Anlage mit kurzfristigen Sperrungen oder Behinderungen zu rechnen.