Bürgersprechstunde zur Rehabilitierung von SED-Unrecht in Großenhain

Das Foto zeigt einen der Magazinräume des Stasi-Unterlagen Archivs in Berlin. Man sieht lange Regale, die mit Akten gefüllt sind.
Quelle: BStU

Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt am Dienstag, 05. April 2022 von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13:30 bis 18:00 Uhr in das Rathaus der Stadt Großenhain in den Beratungsraum 10 (Hauptmarkt 1, 01558 Großenhain/1. Obergeschoss) zur Bürgersprechstunde ein.

Ratsuchende können sich über Möglichkeiten der Rehabilitierung von SED-Unrecht informieren. Bei der Beratung kann erfragt werden, welche Möglichkeiten der Wiedergutmachung es im Einzelfall gibt. Es ist keine vorherige Terminvereinbarung nötig, telefonische Anfragen können aber während der Sprechzeit unter der 03522 304-0 gestellt werden.

In Großenhain berät Manfred Buchta im Auftrag der Landesbeauftragten. Er erklärt die Reha-Gesetze, den Sächsischen Härtefallfonds für SED-Opfer und beantwortet Fragen zur „Opferpension“ – einer monatlichen Zuwendung für ehemalige Haftopfer. Mit den Ratsuchenden wägt er ab, welcher Weg zu beschreiten ist und prüft, ob die Antragsvoraussetzungen vorliegen. Bei Bedarf hilft er dabei, die entsprechenden Antragsformulare auszufüllen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Stasi-Akten-Einsicht zu beantragen. Hierfür wird ein gültiges Personaldokument benötigt. Vor Ort gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen und Zutrittsregelungen des Rathauses.

Hintergrund:

In der DDR wurden tausende Menschen aus politischen Gründen verfolgt und leiden bis heute unter den Folgen. Für diese Betroffenen gibt es Rehabilitierungsgesetze, die den Weg eröffnen, rechtsstaatswidrige Verurteilungen aus dem Strafregister zu entfernen, sich vom Makel persönlicher Diskriminierung zu befreien und soziale Ausgleichleistungen in Anspruch zu nehmen. Seit November 2019 gibt es dafür keine Antragsfristen mehr. Zudem können bislang unberücksichtigt gebliebene Opfer - wie verfolgte Schüler, Heimkinder und Zersetzungsopfer- Leistungen erhalten.

Unabhängig von der regionalen Vor-Ort-Beratung kann auch direkt bei der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein Beratungstermin in Dresden vereinbart werden (Tel.: 0351 493-3700).

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