Großenhain räumt 95.000 Euro Preisgeld ab

Das Foto zeigt den oberen Frauenmarkt in Großenhain.
Foto: Matthias Kost

Mit ihrer Projektidee “Freundliche Übernahme“, die den Generationswechsel im Großenhainer Einzelhandel erleichtern, den Leerstand bekämpfen und neuen Ideen Raum geben soll, haben Tom Quenstedt, Wirtschaftsförderer der Stadt Großenhain und Zentrumsmanager Alexander Ehrke, unterstützt von Beate Josko, Gründer- und Existenzberaterin aus Großenhain, beim Ideenwettbewerb simul+Mitmachfonds des Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung gepunktet. 95.000 Euro erhalten die Großenhainer für die Umsetzung.

„In den nächsten zwei Jahren wird die Stadt durch Geschäftsaufgaben aus Altersgründen etwa zehn Prozent aller Läden verlieren. In fünf bis zehn Jahren wird voraussichtlich nur noch die Hälfte des heutigen Einzelhandels bestehen“, rechnet Alexander Ehrke nicht ohne Sorgenfalten vor. Gefragt sind daher Ansätze, um die Innenstadt zu beleben und dem Leerstand zu begegnen. Die Freude über das Preisgeld ist daher bei allen Beteiligten groß, bietet dies genau solche Chancen.

„Geboren wurde unsere Idee im Innovationcamp UMPFLASTERN des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes und aus Gespräche mit Ladeninhabern und Kennern der Großenhainer Stadtstrukturen. Mithilfe der Förderung wollen wir in den kommenden beiden Jahren angehende und erfahrene Geschäftsinhaber zusammenzubringen und diese mit innovativen Ideen bei einer Geschäftsübergabe bzw. Nachfolgeregelung unterstützen. Außerdem wollen wir kreative Ideen sammeln und fördern, die bestenfalls in Neugründungen münden und die Innenstadt damit bereichern. Wenn dies gut anläuft, können wir in den folgenden Jahren auf den Erfahrungen aufbauen“, so Tom Quenstedt.

Ein wesentlicher Projektbestandteil der Großenhainer zielt konkret auf den Generationenwechsel im Einzelhandel ab und soll durch verschiedene Angebote wie Speed-Dating, Kennenlern-Aktionen oder auch passgenaue Workshops scheidende Inhaber und interessierte Gründer zusammenführen. In einer sogenannten Testphase können, so die Vorstellungen, mögliche Nachfolger zunächst das Leben und Arbeiten in Großenhain unverbindlich testen. Während eines begleiteten Kennenlern- und Übergabeprozesses entwickeln Eigentümer und Interessenten bei der “Freundlichen Übernahme” dann zukunftsfähige passgenaue Übernahmemodelle.

Begleitet werden soll das Ganze durch ein starkes ortsansässiges Netzwerk, dem unter anderem Existenzgründerberater, Banken, Planer, Handwerksbetriebe, Marketingagenturen und Kreative angehören. Maßgeblich betreut wird das Projekt von der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung Großenhain und dem Zentrumsmanagement der STEG im Auftrag der Stadt Großenhain.

Hintergrund:

Aus 977 eingereichten Projekten wählten drei Jurys 545 Projekte aus ganz Sachsen aus, die sich das Preisgeld in Höhe von insgesamt 7,6 Millionen Euro teilen. Der Ideenwettbewerb simul⁺Mitmachfonds wurde ins Leben gerufen, um die gemeinschaftlichen und innovativen Ansätze vor Ort zu stärken, die Lebensqualität weiter zu verbessern und so nachhaltig zur regionalen Strukturentwicklung beizutragen. Als eine von drei Säulen des simul⁺InnovationHub des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung trägt der neue Wettbewerb zu einem innovationsbasierten regionalen Wandel bei und ermöglicht den Austausch mit den Netzwerkpartnern des simul⁺InnovationHub.

Mehr Informationen zum Wettbewerb und zu anderen Preisträgern finden sich unter:


https://www.simulplus.sachsen.de/ideenwettbewerb-27832.html

https://medienservice.sachsen.de/medien/news/1054982.html

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