Kita-Richtfest muss wegen Corona ausfallen

Wenn Rohbau und Dachstuhl fertig sind, feiern der Bauherr und seine Handwerker für gewöhnlich ein zünftiges Richtfest mit allem was traditionell dazugehört. Dieser Brauch aus dem Mittelalter soll dem Gebäude und seinen Bewohnern Glück bringen und zugleich das Geleistete würdigen.

„Genauso ein schönes gemeinsames Richtfest mit den Baubetrieben, den Kindern und Erzieherinnen hatten wir uns für den Kita-Neubau an der Chladeniusstraße gewünscht. Doch Corona lässt das einfach nicht zu“, bekennt Oberbürgermeister Sven Mißbach etwas wehmütig. Gemeinsam mit der Einrichtungsleiterin Kathleen Michel, der Vorsitzenden des Kita-Trägervereines, Annemarie Koch, besuchte Sven Mißbach heute (19.11.2021) die Baustelle an der Chladeniusstraße, auf der seit dem Morgen die Richtkrone den Dachstuhl schmückt. „Es ist erfreulich zu sehen, wie der Bau dank der guten Arbeit der Planer und der geschickten Handwerker immer weiter Gestalt annimmt“, lobt das Stadtoberhaupt die Leistungen der beteiligten Firmen. „Dieses reibungslose Miteinander und die Zuverlässigkeit sind in Zeiten von Corona-Pandemie, Material- und Personalengpässen im Baugewerbe besonders beachtlich. Die ursprüngliche Kostenplanung von rund vier Millionen Euro werde man zwar nicht 100-prozentig einhalten können, größere Abweichungen seien aber derzeit nicht zu erwarten“, so der OB weiter. Mit den geplanten Baukosten liegt Großenhain damit auf vergleichbaren Niveau zu ähnlichen Neubauprojekten in anderen Städten.

 
Seit April dieses Jahres wächst der baulich markante und funktionale Ersatzneubau auf dem bisherigen Außengelände der Kita empor. Die Rohbau- und Stahlbauarbeiten sind abgeschlossen, die Zimmerer haben ihre Arbeit getan. Aktuell sind die Dachdecker im Einsatz. Im Januar 2022 folgen der Einbau der Fenster und Türen sowie die Verglasung der Gruppenräume. Der Innenausbau soll Mitte Februar 2022 beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, so Oberbürgermeister Mißbach, soll die neue Kita mit ihren 111 Plätzen Anfang März 2023 bezugsfertig sein. Nach dem Umzug der Kitakinder werden dann im Frühjahr und Sommer 2023 das alte Domizil abgerissen und die Freiflächen- und Außenanlagen hergestellt. „Für Anfang Oktober 2023 ist die Komplettfertigstellung vorgesehen, die wir dann aber feiern wollen“, verspricht OB Mißbach.  

 
Hintergrund:
Die Kita „Chladeniusstraße“ gehörte zu den ersten Kindereinrichtungen, die Ende der 1990er Jahre saniert wurden. Noch 2015 hatte die Stadt eine Sanierung im Bestand geplant, die Pläne aber aufgrund der schwierigen Altbausubstanz verworfen. 2017 fasste der Stadtrat den Grundsatzbeschluss für einen Ersatzneubau. Aufgrund des Umfangs der Baumaßnahme musste die Stadt die Planungsleistungen in einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren europaweit ausschreiben. Ab Dezember 2018 konnten die Planungen gemeinsam mit der Kitaleitung und dem Trägerverein konkretisiert werden. Im September 2020 stimmte der Stadtrat dem Baubeschluss – nach den Entwürfen des Architektur- und Ingenieurbüros „TSSB architekten.ingenieure“ und dem Planungsbüro „Blaurock Landschaftsarchitektur“ aus Dresden – zu.

 
BU: Freuen sich über den Baufortschritt: Annemarie Koch, OB Mißbach und Kathleen Michel (v. l.).

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